Ausführliche Diskussionen und reflektierende Erkenntnisse beim 5. DUST-Konsortiumstreffen
- Sam Amin
- 12. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Am 21. Mai 2025 hielt das DUST-Konsortium (Democratizing Just Transitions for Sustainability) sein fünftes Treffen ab. Projektpartner und Mitglieder des DUST-Beirats (AB) kamen einen ganzen Tag lang zu intensiven Diskussionen und produktiven Ideen zusammen. Da das Projekt in die Endphase eintritt, konzentrierte sich dieses Treffen darauf, wie die Projektergebnisse mit maximaler Wirkung in ganz Europa verbreitet und insbesondere in den Lebenserfahrungen derjenigen eingeordnet werden können, die in regionalen Nachhaltigkeitstransformationen arbeiten oder davon betroffen sind. Im Folgenden fassen wir die Ergebnisse des Treffens zusammen und konzentrieren uns dabei insbesondere auf den intensiven Austausch mit den Mitgliedern des DUST-Beirats.
Projektfortschritts-Update: Wir haben viel mitzuteilen
Die erste Hälfte des Konsortialtreffens beinhaltete interne Diskussionen über die ausstehenden Aufgaben aller DUST-Arbeitspakete. Jede Sitzung bot den Partnern die Möglichkeit, ihre Fortschritte zu teilen, Herausforderungen zu identifizieren und Strategien zur Zielerreichung zu entwickeln.
DUST Outreach, Engagement und Akademie
Es wurde über den bevorstehenden Start der DUST Academy diskutiert. Diese Aufgabe umfasst die Synthese wichtiger übertragbarer Ergebnisse des Projekts und deren Nutzung zum Kompetenzaufbau bei wichtigen Zielgruppen in ganz Europa. Das Konsortium bereitet außerdem eine Reihe nationaler und internationaler Workshops vor, um die Reichweite des Projekts zu erweitern. Unser Fokus auf Storytelling, digitale Tools und Vernetzung unterstreicht ein gemeinsames Ziel: ein Publikum außerhalb der akademischen Welt zu erreichen und sicherzustellen, dass die Ergebnisse von DUST in verschiedenen Regionen Anklang finden.
Auswertung analytischer Ergebnisse
In den ersten beiden Jahren von DUST haben die Partner intensiv daran gearbeitet, die Umsetzung von Maßnahmen für einen gerechten Übergang zur Nachhaltigkeit sowie die Hindernisse und Möglichkeiten für Bürgerbeteiligung zu untersuchen. Diese Arbeit wird nun in verständliche Produkte wie Handbücher, Policy Briefings und andere zugängliche Medien umgesetzt, um analytische Erkenntnisse mit den praktischen Bedürfnissen von Gemeinden und politischen Entscheidungsträgern zu verknüpfen.
Unsere regionalen Zukunftslabore arbeiten auf Hochtouren
Unsere Partner, die in vier unserer Fallstudienregionen an den Regional Future Labs (RFLL) arbeiten, berichten ausführlich über die Entwicklung der Methodik sowie über ihre Erfolge und Herausforderungen. Die wichtigsten Erkenntnisse konzentrieren sich auf Fragen der Zeit, der lokalen Identität und pragmatischer Bedürfnisse, insbesondere da diese Faktoren die Zukunftsvorstellungen verschiedener Gemeinschaften – insbesondere junger und älterer Menschen – geprägt haben. Die Erkenntnisse aus diesem Prozess weisen auf eine spannende neue Art der Bürgerbeteiligung bei der Umsetzung der Regionalpolitik hin. Verfolgen Sie diese Erkenntnisse in unseren aktuellen Nachrichten.
Dialog mit dem DUST-Beirat: Vertiefung des politischen Dialogs
Ein Höhepunkt des 5. Konsortiumstreffens war eine Sondersitzung mit dem DUST-Beirat. Aufbauend auf analytischen Erkenntnissen und lokalen Erfahrungen zielte die Sitzung darauf ab, die Forschungsergebnisse in konkrete, umsetzbare politische Empfehlungen für einen gerechten Übergang zu übersetzen. Moderiert von Dr. Martin Ferry (University of Strathclyde) beleuchtete dieser Austausch viele unserer Ergebnisse im Kontext der Erfahrungen unserer Konsortiumsmitglieder.
Gestaltung von Übergängen für positives Engagement
Apostol Dyankov (Bulgarisches Ministerium für Umwelt und Wasser) veranschaulichte die Macht narrativer Gestaltung und wies darauf hin, wie Bulgariens Übergang von „Energiesicherheit“ zu „Energiesouveränität“ die öffentliche Wahrnehmung verändert. Die Mitglieder des Beirats betonten die Notwendigkeit flexibler, handlungsfähiger politischer Rahmenbedingungen , die lokale Identitäten widerspiegeln und die gemeinsame Verantwortung für die Transformationspfade unterstützen.
Macht, Beteiligung und lokale Kapazitäten
Dr. Riel Miller (Senior Fellow an der École des Ponts Business School und der University of New Brunswick) stellte eine provokante Frage zur Einbettung von Macht in Transformationsprozesse. Sein Aufruf zu einem Übergang von der Problemlösung hin zu gemeinsam gestalteten Lernprozessen fand großen Anklang. Andere, wie Dr. Cristina Cavaco (Außerordentliche Professorin an der Universität Lissabon) und Dr. Paolo Graziano (Professor an der Universität Padua), betonten die Notwendigkeit territorialer Politik und lokaler Wissensbestände, um Transformationen vor Ort zu verankern und Gemeinschaften strukturell – nicht nur symbolisch – zu stärken.
Vertrauen aufbauen in Zeiten der Unsicherheit
Vertrauen war ein wiederkehrendes Thema. Anna Dudek (Schlesisches Marschallamt) und Kenneth Siaunja (Region Norbotten) beschrieben den Stress schneller Übergangszeiten und die Grenzen der Top-down-Kommunikation. Ihre Empfehlung: Vertrauen und Kontinuität in den politischen Instrumenten aufzubauen und klare, aber flexible Rahmenbedingungen zu schaffen , die an regionale Bedürfnisse angepasst werden können. Stefan Simonides-Noack (Stadt Cottbus) betonte die Bedeutung neuer Mechanismen für die Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit, von mobilen Informationsbussen bis hin zu lokalen Botschaftern, insbesondere für schwer erreichbare ländliche Bevölkerungsgruppen.
Reale und gegenseitige Beteiligung
Mehrere Mitglieder des Beschwerdeausschusses kritisierten den oft einseitigen Charakter partizipativer Prozesse. Dr. Cristina Cavaco betonte die Notwendigkeit gegenseitigen Respekts , bei dem Regierungen Gemeinschaften nicht nur als Nutznießer, sondern auch als gleichberechtigte Partner anerkennen. Apostol Djankov empfahl die Einbeziehung vertrauenswürdiger, lokal etablierter Gesprächspartner zur Vermittlung der diskutierten Praktiken. Die Botschaft war klar: Echte Partizipation muss bewusst, repräsentativ und beziehungsorientiert sein .
Abschließende Gedanken: Gegenseitiger Respekt und Inklusion im Mittelpunkt
Das Treffen endete mit einer offenen Reflexion über gegenseitigen Respekt und Inklusion sowie die Bedeutung der Wahrung dieser Werte innerhalb des DUST-Projekts und darüber hinaus in internationalen Forschungsräumen. Diese für den DUST-Ansatz grundlegenden Werte wurden nicht nur innerhalb des Konsortiums, sondern auch im Engagement mit Gemeinschaften, die sich mit dem Übergang zur Nachhaltigkeit befassen, als wesentlich bekräftigt.
Abschließend bekräftigte das 5. Konsortialtreffen die Bedeutung gemeinschaftsorientierter, kontextsensitiver und informierter Regierungsentscheidungen . Durch den kontinuierlichen Dialog mit Beratern und Gemeinden gestaltet DUST weiterhin mit, wie ein gerechter und demokratischer Übergang aussehen könnte – nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Wir freuen uns nun auf unser letztes Konsortialtreffen im Herbst in Bulgarien und darauf, die Ergebnisse unseres Projekts mit anderen zu teilen.