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Die Zukunft gestalten: Erkenntnisse vom dritten RFLL in Kattowitz

  • Autorenbild: DUST
    DUST
  • 4. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Das dritte Regional Future Literacy Lab (RFLL) in Kattowitz war ein dynamischer Schritt vorwärts bei der Gestaltung der Zukunft der Region durch den DUST-Prozess zur gemeinsamen Politikgestaltung. Der Workshop brachte Stimmen von Jugendlichen, Bergleuten und Rentnern zusammen und untersuchte die Entwürfe der politischen Stellungnahmen aus früheren Sitzungen auf ihre Relevanz und Wirkung. Die Teilnehmer gaben offenes Feedback und durchdachte Anpassungen, um sicherzustellen, dass die Politik sowohl die Bedürfnisse der Gemeinde als auch die regionalen Realitäten widerspiegelte. Lesen Sie weiter und entdecken Sie eine Auswahl ihrer Visionen für Kattowitz‘ Zukunft!


Industrielles Erbe


Aussage (a): „Das industrielle Erbe der Region ist die treibende Kraft hinter neuen Entwicklungsprozessen in Schlesien.“


Diese Aussage stieß allgemein auf Zustimmung. Die jungen Leute fanden sie selbstverständlich, schlugen aber vor, sie durch den Zusatz „nur“ zu verstärken, um das Erbe als alleinigen Motor der Entwicklung zu positionieren. Die Bergleute unterstützten die ursprüngliche Version unverändert und spiegelten damit ihre starke Verbundenheit mit den industriellen Wurzeln Schlesiens und seiner Rolle bei der wirtschaftlichen Erneuerung wider.


Aussage (b): „Das industrielle Erbe Schlesiens behindert die Entwicklung neuer Unternehmen in der Region.“


Dies löste weitere Debatten aus. Junge Menschen schätzten die Klarheit und den provokanten Ton der Erklärung. Bergleute fragten, was mit „neuem Geschäft“ gemeint sei, und betonten die Notwendigkeit einer klareren Terminologie. Ältere Menschen äußerten allgemeinere Bedenken und fragten, ob „Erbe“ nicht nur Strukturen, sondern auch Kultur und Erinnerung umfasse. Trotz dieser Bedenken schlugen sie vor, die Erklärung unverändert zu lassen, da sie das Potenzial habe, einen sinnvollen Dialog anzustoßen.


Beschäftigungsaussichten


Aussage (a): „Die Berufsaussichten in Schlesien werden sehr gut sein – junge Menschen werden in die Region gelockt.“


Die meisten Teilnehmer unterstützten die Absicht hinter dieser Aussage, wünschten sich jedoch eine Klarstellung. Die Jugendlichen empfahlen, eine Verbesserung gegenüber den aktuellen Bedingungen zu nennen, während die Bergleute vorschlugen , „aufgrund des Potenzials“ hinzuzufügen, um den Optimismus zu untermauern. Die Erwachsenen waren der Meinung, dass die ursprüngliche Version bereits gut formuliert war.


Aussage (b): „Der Mangel an aussichtsreichen Arbeitsmöglichkeiten in Schlesien wird viele junge Menschen dazu zwingen, in Städte wie Krakau, Breslau oder Warschau zu ziehen.“


Diese Version erschien vielen realistischer. Die Jugendlichen schlugen vor, den Satz zu kürzen und die betreffenden Städte zugunsten „anderer Regionen“ zu meiden. Gleichzeitig wiesen sie darauf hin, dass viele junge Menschen ins Ausland zogen – nicht nur wegen der Arbeit, sondern wegen eines besseren Lebens im Allgemeinen. Die Bergleute fanden die Aussage nachdenklich, und die Älteren fühlten sich mit der Formulierung wohl.


Umschulung, Weiterbildung und die Rolle der künstlichen Intelligenz


Aussage (a): „Der Einsatz künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz wird dazu führen, dass die Menschen mehr Zeit mit kreativer Arbeit verbringen als mit routinemäßigen, sich wiederholenden Aufgaben, wie sie beispielsweise in der automatisierten Fertigung anfallen.“


Über alle Gruppen hinweg herrschte Einigkeit: Der Satz sei zu kompliziert. Junge Menschen empfanden ihn als verwirrend, und sowohl Bergleute als auch ältere Menschen bestanden auf einer einfacheren, klareren und verständlicheren Version, sowohl in der Struktur als auch im Inhalt.


Aussage (b): „Künstliche Intelligenz wird Arbeitsmärkte, auf denen Handarbeit erforderlich ist, nicht verändern.“


Dies war verständlicher. Junge Menschen bevorzugten zwar immer noch einfachere Formulierungen, verstanden aber den Kern der Aussage. Bergleute akzeptierten die Aussage ohne Änderungen, und Erwachsene erkannten ihre Relevanz und ihren subtilen Widerspruch und entschieden sich, sie unverändert zu lassen.


Anpassung an die Gemeinschaft


Aussage (a): „Gemeinschaften dabei zu helfen, sich an Veränderungen anzupassen, hängt von der Kreativität und Entschlossenheit der einfachen Menschen ab.“

Diese Aussage sorgte für Verwirrung. Junge Menschen fanden die Struktur unklar, und die Bergleute waren derselben Meinung. Die Älteren selbst stellten die Gesamtbedeutung in Frage und forderten eine völlige Neuformulierung.


Aussage (b): „Um Gemeinden bei der Anpassung an den Wandel zu unterstützen, ist die Unterstützung der Stadt, der Region und des Staates erforderlich.“


Diese Alternative war klarer. Während die jungen Leute erneut kleinere Klarstellungen anboten, stellten die Bergleute eine berechtigte Frage zur Unklarheit, insbesondere dazu, wer wem half. Die älteren Leute hielten diese Version für verständlicher, insbesondere im Vergleich zur ersten.


Finanzierung und Unterstützung


Aussage (a): „Finanzierung und Unterstützung für die Transformation sind verfügbar und werden gerecht verteilt, sodass sichergestellt ist, dass jeder in Schlesien, der von Veränderungen im Bergbau und in den traditionellen Industrien betroffen ist, angemessene Unterstützung erhält.“


Aussage (b): „Finanzierung und Unterstützung für den Wandel sind nicht leicht zugänglich und gelten nicht für alle in Schlesien, die die Kosten für den Ausstieg aus dem Bergbau und anderen traditionellen Industrien tragen.“


Beide Optionen fanden die Jugendlichen zu langwierig und nicht mutig genug. Sie schlugen Alternativen vor:


  • Zu (a): „Jeder von Grubenschließungen betroffene Bergmann sollte eine langfristige finanzielle Unterstützung durch den Staat erhalten.“

  • Zu (b): „Der Staat sollte die von der Transformation betroffenen Menschen weder finanziell unterstützen noch in ihr Leben eingreifen.“


Die Bergleute äußerten sich unzufrieden mit der derzeitigen Unterstützung und bezeichneten vieles davon, insbesondere die Schulungen, als symbolisch oder ineffektiv. Sie argumentierten, echte Hilfe müsse mit rechtlichen Garantien einhergehen, wie etwa dem Zugang zu Absatzmärkten. Hochrangige Mitglieder schlugen vor, diese Aussagen klarzustellen und sich speziell auf die Energiewende zu beziehen, um Unklarheiten zu vermeiden.


Metropolisierung: Sein oder Nichtsein?


Aussage (a): „Die Schaffung einer Metropole kann die regionale Identität stärken und den Wandel unterstützen – gemeinsam können Städte stärker sein.“


Aussage (b): „Die Schaffung einer starken Stadt aus den Städten, die die Metropole (GZM) bilden, wird die Transformation nicht beschleunigen und wird nicht zu einer nachhaltigen Transformation und Stärkung der regionalen Identität beitragen.“


Die Jugendlichen schlugen eine Neuformulierung von (a) der Zusammenarbeit im Vordergrund vor: „Gemeinsam können Städte ihre Transformation zu Megalopolis stärken, ohne ihre Identität zu verlieren.“ Die Bergleute waren mit beiden Aussagen zufrieden. Die Erwachsenen warnten jedoch vor dem Begriff „Megalopolis“ und bevorzugten Alternativen wie „starkes urbanes Zentrum“ oder „starke Verwaltungseinheit“, die die Größe und den Charakter der Region besser widerspiegelten.


Diese Gespräche spiegeln den anhaltenden Balanceakt zwischen Realismus und Ehrgeiz, Tradition und Innovation wider. Vom industriellen Erbe bis zur künstlichen Intelligenz, von der Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft bis zur regionalen Identität tragen Teilnehmer aller Generationen dazu bei, eine gemeinsame und praktische Vision für die Transformation Schlesiens zu entwickeln.


Bleiben Sie dran für weitere Informationen zum nächsten Regional Future Literacy Lab!

 
 
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